Radtour 2023

von Göttingen an die Weser, den Hessenradweg R4, an die Fulda, weiter zur Werra und zurück nach Göttingen

Die diesjährige Tour sollte wieder in Göttingen starten. Ich wollte einige Gegenden befahren, in denen ich bisher noch nicht war. Und dazu gehört Hessen, Hessen unser direkter Nachbar.

Markus fährt Fahrrad
Start der Radtour 2023

Ich bin von Göttingen auf der alten Trasse Richtung Dransfeld gestartet, dann über Ossenfeld und das immer wieder schöne Niemetal nach Bursfelde gefahren. Ein Kaffee zur Stärkung im Klosterhof und es ging weiter an der Weser bis nach Bad Karlshafen. An der Weser ging es natürlich recht flott. Aber der Weserradweg ist leider überfüllt von Rentnergangs mit E-Bikes. Es freut mich, das so viele das Radfahren für sich neu entdeckt haben. Aber ganz ungefährlich ist die Menge (und z.T. das Fahrverhalten) doch nicht.

Hessenradweg R4

Der nächste Teil startet in Bad Karlshafen. Der Hessenradweg R4. Der komplette R4 führt durch Hessen und endet in Heidelberg. Der Erste Teil lässt sich hervorragend fahren. Er führt an der Diemel entlang und ist in dem Abschnitt identisch mit dem Diemelradweg. Entsprechend flach mit toller Streckenführung, aber weit weniger überlaufen als der Weserradweg. Es geht durch Trendelburg noch einige Kilometer an der Diemel. Danach verlässt der R4 (leider) den entspannten Flussradweg und es wird hügeliger und auch einsamer (was andere Radfahrer angeht).

Die Strecke des R4 führt westlich an Kassel vorbei. Zum Ende hin wurde es anstrengender und ich war froh, Zierenberg erreicht zu haben, wo ich übernachten wollte. Zu meinem Erschrecken war das Hotel der Stadt geschlossen und es gab auch keine weiteren Pensionen am Ort. Zu allem Übel fing es ordentlich an zu regnen. Ich war kaputt und durchnässt, keine Bleibe – alles doof.

Dank der modernen Technik konnte dann aber feststellten, dass der Regen nicht ewig bleiben sollte. Ich habe die Zeit genutzt und eine andere Bleibe gesucht und gefunden. Leider nochmal ca. 15km entfernt. An eine Tanke unterwegs habe ich mich mit einem Schokoriegel gestärkt und mich dann ganz toll noch verfahren (einen ewig langen Berg hoch – kein Scherz). Irgendwann bin ich dann doch in der Pension in Oelshausen angekommen. Es gab leider kein Essen, auch nicht im Ort, aber ein Bier! Zum Glück hatte ich noch einen halben Käse von Unterwegs. Dann gab es Bier und Käse – was will man mehr.

Am folgenden Tag bin ich wieder auf den Hessenweg R4 gestartet. Die Tour war recht gemischt. Es gab relativ flache Strecken und dann wurde es auch wieder hügelig. Nach einigen Kilometern kam ich nach Geismar kurz vor Fritzlar. Glücklicher Weise hatte ich meine TTV Geismar Trainingsjacke dabei. So traten mir die hessischen Ureinwohner freundlich entgegen. Der Tag war recht unspektakulär. Ich bin dem R4 gefolgt, der recht gut ausgeschildert ist. Von der Frequenz ist der R4 das genaue Gegenteil des Weserradweges. Ich bin nicht wenigen Radreisenden sondern gar keinen begegnet. Diesmal hat die Übernachtungssuche deutlich besser funktioniert. Nach 95km bin im Hof Weidelbach direkt am Radweg günstig und sehr gut untergekommen.

Radtour mit knapp 500km und 3500 Höhenmeter

Auf dem Weg zur Fulda

Am 3. Tag bin ich nach einem guten Frühstück bei gutem Wetter wieder auf den R4 gestartet. Meine erste Etappe führte mich bis Alsfeld. Ca. 20 km nach Alsfeld habe ich den R4 Richtung Schlitz an der Fulda verlassen. Das war mit einigen Höhenmetern verbunden. Zu allem Übel fing es mal wieder an zu Regnen und ich hatte mich ein wenig verfahren. Durch den Wald auf steigigen Waldpisten bin ich nach längerer Strecke dann irgendwann wieder auf einen Radweg Richtung Schlitz gekommen. Leider endete der und die enge vielbefahrenen Bundesstraße musste ich umgehen. So bin ich wieder dazu gekommen die Wanderwege im Unterholz zu erkunden. Schlitz habe ich dann doch noch erreicht. Nun fing es auch wieder an zu regnen. Also blieb ich. Und das war eine sehr gute Entscheidung. Ich kehrte in das Hotel Schachtenburg ein. Die Inneneinrichtung war zwar für meinen Geschmack zu adelig, aber die tolle Terrasse hat für alles entschädigt. Das Konzept des Hotels war, nur Übernachtungen anzubieten. Daher war der Außenbereich leer und ich hatte ihn für mich allein. Dort habe ich mit Wein, Käse, Oliven und einem guten Buch den Abend verbracht.

Am nächsten Tag bin ich auf dem Fuldaradweg Richtung Norden gestartet. Ein Idee war, auf dem Fuldaradweg wieder zurück zu fahren. Ich habe mich aber dagegen Entschieden, da ich den Fuldaradweg letztes Jahr komplett (aber in die andere Richtung) gefahren bin. Aber ein Stück an der Fulda zur Entspannung sollte es schon sein. So bin ich bis Bad Hersfeld an der Fulda gefahren. Dort musste ich eine kurze Regenpause machen.

Von der Fulda auf dem Solztalradweg zur Werra

Kurz hinter Bad Hersfeld bin ich auf den Solztalradweg, einem ehemaligem Bahntrassenweg, abgebogen. Das war eine sehr gute Entscheidung. Der Solztalradweg ist sehr gut ausgebaut und führt durch eine tolle Landschaft mäßig bergauf bis nach Heimboldshausen (Philippsthal) an der Werra. Nun bin ich auf den Werraradweg Richtung Heimat gefahren. Der Werraradweg ist immer zu empfehlen. Schöne Landschaften, nette Orte und ein gut zu befahrender und gut ausgeschilderter Radweg. An diesem 4. Tag bin ich noch bis Herleshausen gekommen.

Vom Werraradweg über den Kanonenbahn-Radweg an den Leineradweg

Am nächsten Morgen ging es an der Werra weiter. Je weiter ich kam, um so bekannter wurde mir natürlich die Gegend. der einfachste Weg wäre natürlich an der Werra bis kurz vor Witzenhausen und dann den Berg nach Neu Eichenberg hoch und weiter bis Göttingen. Aber das wollte ich nicht, da ich die Strecke schon zu oft gefahren bin. So bin ich über Creuzburg nach Wanfried und habe dort am „Schlagd“ neben dem Schiff eine Pause eingelegt. Danach ging es an der Werra noch bis Frida. Von Frida bin ich auf den Kanonenbahn-Radweg abgebogen, auch eine ehemalige Bahntrasse. Der Kanonenbahn-Radweg ließ sich sehr gut fahren und die Steigung war noch recht mäßig. Leider musste ich den Radweg verlassen, da er nach Dingelstädt führt. Und mein Zwischenziel war Uder. Die Steigung nahm zu. Und nun habe ich mich wieder navigieren lassen. So habe ich mit dem Rad ein paar steile Wanderwege (mal wieder bei Regen!) erkundschaftet. Irgendwann habe ich dann doch die Bergspitze erklommen und auch wieder einen Asphaltweg entdeckt. Nach einer Regenpause ging es sehr leicht bergab bis nach Uder. In Uder war ich am Leineradweg. Das fühlte sich schon fast wie zu Hause an. Nun musste ich der Leine noch bis vor unsere Haustür folgen.

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